
Der Autor, der sich bereits wiederholt den Themen der Entwicklung seiner Heimatstadt gewidmet hat, wagt sich mit seinem jüngsten Buch an die Jahre 1939 bis 1947. Herausgefordert von dem Wunsch älterer Bürger der Stadt, wird der Versuch unternommen, dem Schwur „Niemals wieder“ neue Kraft zu geben. Darüber reden können nur die, die all das erlebt haben und leider immer weniger werden. Sie sind es vor allem, die in diesem Buch zu Wort kommen.
Wer bereits Bücher des Autors Jürgen Ludwig gelesen hat, weiß, dass dieser im wahrsten Sinne des Wortes gerne viele Menschen einlädt, mitzuschreiben. Diesmal sind es vor allem über 80- und 90-Jährige und solche, die schon vor Jahren ihre Erlebnisse zu Papier brachten oder erzählt haben. Unterstützend werden die Aussagen mit 150 Fotos, teils aus privatem Besitz, teils als Zeitdokumente, wiedergegeben.
Eingebettet sind die beinahe für alle Orte ähnlichen Abläufe jener Zeit in den Alltag der thüringischen Kreisstadt Arnstadt. Welche Generation kann schon von sich sagen, dass für sie in einem Zeitraum von nur dreieinhalb Monaten zweimal die STUNDE NULL anbrach? Beim Lesen reift in vielseitig bebilderten Abschnitten die im Text benannte Erkenntnis: „Nichts kommt von nichts, immer gibt es einen Zusammenhang“.
Gewidmet ist das Buch denen, die 1945 den Mut und die Kraft hatten, in Stunden höchster Gefahr die Vernunft zu stärken. Zugleich findet 80 Jahre nach Kriegsende der Wunsch von Margarete Behr Erfüllung, das Durchlebte in einem Buch zu veröffentlichen. Die Umstände haben es nicht ermöglicht. Ihr gewissenhaft geführtes Tagebuch wurde zur Grundlage für „Bevor alles verblasst“, das Sie nun in der Hand halten. Es will Antwort geben auf die viel gestellte Frage: „Wie war das denn? - Erzähl doch!“