tr?id=594458282619573&ev=PageView&noscript=1 THK Verlag | Elgersburg - Geschichten zur Geschichte

Elgersburg - Geschichten zur Geschichte

ISBN: elg-gesch-2023

17.40€

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Elgersburg liegt am Nordrand des Thüringer Waldes und war einer der ersten Kurorte in Thüringen. Die Geschichte unseres schönen Ortes ist untrennbar mit der Geschichte unseres Schlosses verbunden, welches auf einem Porphyrfelsen inmitten des Ortes steht und Namensgeber für den Ort war. Neben dem Braunstein- und Manganerzabbau rund um Elgersburg war die Herstellung von Porzellan ein wichtiges Standbein für den Ort. Zu Beginn stellte man in Elgersburg Geschirr her, bevor man sich später ausschließlich auf Laborporzellan spezialisierte. Doch das Juwel unseres Ortes war und ist das Wasser aus unseren zahlreichen klaren, reinen, kalten Quellen, welche es in Elgersburg und in unseren Wäldern reichlich gibt. Durch das Quellen-Vorkommen in Elgersburg und das sich daraus ergießende Wasser begründet sich die Gründung der ersten Kaltwasserheilanstalt durch die Familie Gräser in Elgersburg.

Viele Gäste suchten in Elgersburg alljährlich Erholung, Heilung und Stärkung von Geist und Körper und genossen dabei die ländliche Dorfgemeinde und landschaftlich reizvolle Umgebung mit hohen Tannen, frischem Gebirgswasser und vielen Ausflugszielen und Aussichtspunkten. Mit seiner langen Geschichte, seinen Quellen und Brunnen sowie seinen typischen Sehenswürdigkeiten ist Elgersburg auch heute noch ein beliebter und gern besuchter Ort im Thüringer Wald.

Die Autorin geht in diesem Werk vorrangig auf die Geschichte des Ortes ein. Diese Ausarbeitung fügt sich in die bereits bestehenden Werke über Elgersburg ein und ist eine wertvolle Ergänzung, welche vor allem die Zeit bis zu den 1950er Jahren näher betrachtet und Verweise in die heutige Zeit gibt. Aufgrund der mühevollen Recherchen in verschiedenen Archiven Thüringens hat die Autorin viele unterschiedliche Informationen sammeln und zusammentragen können. So werden Informationen über die Ersterwähnung des Ortes sowie zum Schloss ausführlich aufgearbeitet. Die Autorin arbeitet aber auch weitere wichtige Punkte des Dorflebens auf. So berichtet Sie über die Kirche, das Pfarramt, die Schule und die Eisenbahnanbindung Elgersburgs, welche heute durch eine stündliche Abfahrt die Landeshauptstadt Erfurt sowie die Universitätsstadt Ilmenau für Gäste gut erreichbar und somit für viele Touristen zum Eingang des Thüringer Waldes macht.

Im weiteren Verlauf des Werkes erfahren Interessierte eine Menge über die Industrie in Elgersburg, den Bergbau sowie die verschiedenen zahlreichen Unterkünfte der Elgersburger Blütezeit. Auch die für Elgersburg noch heute sehr wichtigen und anziehenden Ausflugsgaststätten in unseren Wäldern werden erwähnt. Elgersburg kann auf ein ausgeprägtes Vereinsleben zurückblicken, welches auch heute noch gepflegt wird. Unsere 13 ortsansässigen Vereine bilden das Rückgrat der Gemeinde und gestalten aktiv damals wie heute das Ortsleben und machen damit Elgersburg lebens- und liebenswert. Einige bekannte Persönlichkeiten kamen aus Elgersburg bzw. besuchten unseren Ort mehrfach. So berichtet das Nachschlagewerk über Johann Wolfgang von Goethe, dass dieser seinen letzten Geburtstag in Elgersburg feierte. Im Jahre 1776 schrieb der 28-jährige Goethe auf damaligen Felsen Derer von Witzleben, dem heutigen Totenstein, für seine Freundin Frau von Stein folgenden Vers: „Ach wie bist du mir wie bin ich dir geblieben! Nein an der Wahrheit verzweifle ich nicht mehr. Ach wenn du mir nah bist fühl ich, ich soll dich nicht lieben, ach, wenn du mir fern bist, fühl ich, ich lieb dich so sehr.“

Der in Elgersburg geborene Christian Heinrich Rink, welcher ein bekannter Komponist für Orgelmusik war, findet in diesem Werk ebenso Erwähnung wie der weltberühmte Maler Edvard Munch, welcher sich mehrfach zu Kuren in Elgersburg aufhielt. Der Schöpferin des Buches gilt mein besonderer Dank für die durchgeführte umfangreichen und mühevollen Recherchen. Mit diesem Werk existiert ein weiteres übersichtliches und umfangreich gestaltetes Werk, welches dem Leser eine Übersicht über Elgersburg und seine Geschichte liefert.

Historische Persönlichkeiten

Fritz Reuter

Fritz Reuter wurde am 7. November 1810 als Sohn des Bürgermeisters von Stavenhagen in Mecklenburg geboren. Er studierte in Jena und war Mitglied der verbotenen Jenaer Burschenschaft. Deshalb wurde er aus politischen Gründen verhaftet und zum Tode verurteilt, aber nicht hingerichtet, sondern zu langer Festungshaft begnadigt. Die lange Haft (7 Jahre) verhinderte die Beendigung seines Studiums, weshalb er Landwirt wurde. Später arbeitete er als Privatlehrer und Schriftsteller. Seine plattdeutschen Dichtungen erregten allgemeines Aufsehen und führten zur Ernennung zum Ehrendoktor durch die Rostocker Universität. 1863 ließ sich Fritz Reuter in Eisenach nieder und kam oft nach Elgersburg, um sich einer Kaltwasserkur zu unterziehen; so auch im Sommer 1869. Während seiner Aufenthalte in Elgersburg war er stets Mittelpunkt der Gesellschaft, denn seine humorvollen Erzählungen wollte jeder hören. Um ihn zu ehren, beschloss man, dem verehrten Dichter im Körnbachtal eine Felspartie zu widmen. Dem Dichter blieb der Plan verborgen. Am 5. August 1869 wurde ein Ausflug in das Körnbachtal vorbereitet, an dem alle Elgersburger und der nichtsahnende Fritz Reuter teilnahmen. Mit der Kurkapelle an der Spitze zogen alle in das Körnbachtal, wo die Eisenplatte mit dem Namen Fritz Reuter enthüllt wurde. Die Festversammlung zog mit einem sichtlich gerührten Dichter nach Elgersburg zurück und beschloss im Kursaal bei einem Festmahl den Tag. Fritz Reuter setzte dem Elgersburger Badeleben in seinem Roman „Ut miner Stromtid“ ein bleibendes Denkmal.

Am 12. Juli 1874 drang die Kunde vom Tode des beliebten Dichters nach Elgersburg. Die Elgersburger versammelten sich am 14. Juli 1874 zu einer Gedenkfeier auf dem unteren Schelihaweg im Körnbachtal.

 

Johann Wolfgang von Goethe

Goethe kam zum ersten Mal am 2. Mai 1776 nach Ilmenau, um sich dort vor allem mit dem Bergbau zu befassen. Bereits zwei Tage später, am 4. Mai 1776, stattete er Elgersburg einen Besuch ab. Romantische Plätze wie der Schwalbenstein, der Hermannstein, der Kickelhahn oder das Elgersburger Körnbachtal hatten es dem Dichter besonders angetan. Auch bei einem weiteren Besuch in der Zeit vom 18. Juli bis 14.August 1776 stattete er Elgersburg einen Besuch ab. Am Morgen des 7. Juli hatte er sich in Ilmenau von Frau von Stein verabschiedet und kam gegen Mittag in Elgersburg an. Er verbrachte einige Zeit im Körnbachtal auf „Witzlebens Felsen“ und schrieb für sie ein Liebesgedicht. 1777 weilte Goethe in der Zeit vom 28. August bis 4. September dienstlich in Ilmenau und besuchte während dieser Zeit zweimal Elgersburg. Besonders gefiel ihm der Große Teich, in dem sich die Elgersburg auf der Wasseroberfläche spiegelte. Weitere verbürgte Besuche Goethes fanden 1785, 1795 und 1813 in Elgersburg statt. Danach blieb er unserem Ort viele Jahre fern und kam erst zu seinem letzten Geburtstag am 28. August 1831 wieder nach Elgersburg. Mit seinen Enkeln Wolfgang (11 Jahre) und Walter (13 Jahre) besuchte er die Massenmühle im Körnbachtal sowie die Arnoldi’sche Porzellanfabrik.

Goethe wurde im Körnbachtal ein Felsen gewidmet. Die Tafel mit der goldenen Aufschrift GOETHE hat Christian Friedrich Arnoldi in Auftrag gegeben. Sie wurde in der Eisengießerei Katzhütte angefertigt.

 

Edvard Munch

Edvard Munch weilte während eines Kuraufenthaltes vom Oktober 1905 bis Februar 1906 in Elgersburg. Zuvor hatte ihn der Auftrag, den toten Philosophen Nietzsche zu porträtieren, nach Weimar geführt. Kein geringerer als Henry van der Velde empfahl ihm den damals weithin berühmten Kurort Elgersburg. Er wohnte während seines Kuraufenthaltes im Hotel Viktoria – dem späteren Eisenbahnerheim. Die Natur und die Bewohner des Ortes regten sein künstlerisches Schaffen an. Aus diesen Begegnungen heraus schuf er 16 Elgersburger Bilder. Lange Zeit geriet er in Vergessenheit. Heute gibt es einen Munch-Wanderweg unter der Regie der Interessengemeinschaft Edvard-Munch-Freunde. Man kann heute sehen, an welchen Stellen Munch seine Elgersburger Bilder gemalt hat.

 

Theodor Apel

Theodor Apel (1811-1867) wurde als Sohn des Leipziger Ratsherren August Apel geboren. Er studierte von 1830 bis 1834 Rechtswissenschaften an den Universitäten Leipzig und Heidelberg. Apel erblindete allmählich und suchte bereits in jungen Jahren Genesung in Elgersburg. Bis 1842 kurte er dreimal in Elgersburg. Bei den Elgersburger Kurgästen war er überaus beliebt, da er optimistisch und nicht wehleidig mit seiner Erkrankung umging und ein angenehmer Zeitgenosse war. Um ihn zu ehren, wurde ein Brunnen nach ihm benannt.

Theodor Apel war Schriftsteller. Er schrieb Dramen und Gedichte. Sein „Nähkätchen“ war ein großer Bühnenerfolg. Mit Beginn der 1860er Jahre engagierte er sich für das Andenken an die Völkerschlacht. Er ließ auf eigene Kosten Denkmale an den Truppenstandorten errichten (Apelsteine).

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